Qualität beginnt bereits im Kleinen

Michael Schenk
03. June 2025

Der passende Bonddraht für jede Anwendung

Bonddrähte verbinden die Glasdurchführung mit dem Druckchip – ein entscheidender Schritt in der Produktion, der über die Leistung und Langlebigkeit der Messzelle entscheidet. Sowohl Hersteller als auch Material beeinflussen massgeblich, wie gut sich Bonddrähte verarbeiten lassen, wie widerstandsfähig sie gegenüber Korrosion sind und wie beständig sie im Einsatz bleiben.

Bereits kleinste Unterschiede in der Drahtlegierung, Oberflächenbeschaffenheit oder Prozessführung können die Zuverlässigkeit der Verbindung beeinflussen. Die Qualität beginnt daher bereits bei der Auswahl der richtigen Bonddrähte im Herzstück unserer Sensoren: der Messzelle.

Forschungsprojekte des auf Drahtbonden spezialisierten Unternehmens Bond-IQ, wie zum Beispiel Qualsi und surf:guide unterstützen dabei, ein tieferes Verständnis für kritische Qualitätsfaktoren zu entwickeln.

Gemeinsam forschen – effizient zu neuem Wissen

Qualsi und surf:guide sind sogenannte Multi-Client-Studien. Mehrere Unternehmen beteiligen sich gemeinsam, wodurch der Erkenntnisgewinn breiter wird und durch zusätzliche Themen und Fragestellungen erweitert werden kann.

Die Ergebnisse der Studien stehen den Teilnehmenden exklusiv für fünf Jahre zur Verfügung, danach werden sie teilweise oder vollständig veröffentlicht. Praxisnahe Fragen der teilnehmenden Unternehmen fliessen direkt in die Untersuchung ein. Bond-IQ hat in der Vergangenheit bereits mehrere solcher Projekte erfolgreich durchgeführt.

QUALSI – Untersuchung von Aluminium-Bonddrähten

Das Projekt QUALSI untersuchte verschiedene Aluminium-Drähte und wurde im April 2024 abgeschlossen. Die Studie stiess bei uns auf grosses Interesse, da bei vielen unserer Sensoren Aluminium-Bonddrähte eingesetzt werden.

Was ist die Aufgabe des Bonddrahts?

Der Bonddraht dient zur elektrischen Verbindung zwischen zwei Komponenten – in unserem Fall der Glasdurchführung und dem piezoresistiven Chip. Unsere eingesetzten Drähte haben einen Durchmesser von gerade einmal 25µm, 33µum bzw. 50µm und übertragen die Messignale vom Sensorchip über die Glasdurchführung nach aussen, wo sie weiterverarbeitet werden.

Aufgabenstellung QUALSI

  • Legierung der Drähte (z.B. Aluminium, Silizium und Nickel) und welche Auswirkungen diese auf Prozessfenster und Korrosionsfestigkeit haben
  • Unterschied zwischen weichen und harten Drahtvarianten in Bezug auf Bondverhalten und Lebensdauer
  • Mögliche Unterschiede zwischen verschiedenen Drahtherstellern
  • Unterschiede im Herstellungsprozess: wenn es zu Schwankungen in der Charge kommt in Bezug auf Reisslast und Dehnung

Spule mit Bonddraht

Grösse Bonddraht im Vergleich mit einem Zündholz

surf:guide – Standards für Bondoberflächen

Das Folgeprojekt surf:guide ist in vollem Gange und beschäftigt sich mit der Definition geeigneter Oberflächen für den Drahtbondprozess. Ziel ist es, einen branchenweit anwendbaren Leitfaden zu entwickeln, der als Grundlage für einen industriellen Standard dienen kann.

Aufgabenstellung surf:guide

  • Bondoberflächen eindeutig und zuverlässig spezifizieren
  • Grenzen der Oberflächeneigenschaften durch Prüf-, Test- und Messverfahrung überwachen
  • Reklamation schnell und genau auf Basis eines anerkannten und industriell gültigen Dokuments bearbeiten
  • Entwicklungszeiten beschleunigen und Risiken für Fehlentscheidungen reduzieren
  • Stabilere Drahtbondprozesse mit wenig Fehlern und Prozessunterbrechungen realisieren

Drahtbondmaschine

Unser Fazit: Hoher Nutzen – klare Entscheidung

QUALSI war unser erstes mandantenübergreifendes Projekt – und definitiv nicht das letzte. Die Studieninhalte waren praxisnah und wissenschaftlich fundiert aufbereitet. Wir wurden regelmässig mit aussagekräftigen Daten und Analysen versorgt.

Die Entscheidung, auch an surf:guide teilzunehmen, fiel uns leicht – zumal der Erkenntnisgewinn die Eigenleistung bei Weitem übertrifft: Eigene Versuche wären ungleich aufwendiger und teurer gewesen – sowohl was Ressourcen als auch Geräteverfügbarkeit betrifft.

Solche Studien liefern uns wichtige Impulse zur kontinuierlichen Optimierung von Materialien und Prozessen. Genau das ist es, was unser KELLER Pressure Gütesiegel verspricht.

Unsere Sensoren tragen das KELLER Pressure Gütesiegel. Es steht für piezoresistive Druckmesstechnik in höchster Qualität. Die in der Schweiz produzierten Drucksensoren sind das Original, erfunden von unserem Gründer Hannes W. Keller vor mehr als 50 Jahren.

Mehr zu unserem Gütesiegel:
https://keller-pressure.com/de/guetesiegel

Gefällt dir dieser Beitrag?

Weitere Blogbeiträge

05/2025
Blog
Ausbaustufen – von der Drucksensorkapsel bis zum Stecker

Produktmanagement

04/2025
Blog
KELLER Pressure: Das Interview zur neuen Marke

Marketing

03/2025
Blog
Mechanische Fertigung neu gedacht

Lean Management

Es ist noch keine Beschreibung verfügbar.

Kontakt

Nachricht gesendet

* Diese Felder müssen ausgefüllt sein.